Die Stimme,

unverkennbar eine ganz wichtige Visitenkarte des Menschen.

 

Der männliche Sopran

Hierbei handelt es sich um eine ganz alte Tradition des Singens.

Im 17. und 18. Jahrhundert waren die männlichen Sopranisten und Altisten die Stars auf den italienischen, spanischen und englischen Opernbühnen. Durch die kleine "Operation" gelang es die hellen Knabenstimmen ins Erwachsendasein hinüber zu retten.

Papst Pius X verbot 1903 (!) die weitere Einstellung von Kastratensängern für den Sixtinischen Chor. Der letzte Kastrat der Sixtinischen Kapelle war Alessandro Moreschi (1858-1922).

Heute gibt es weltweit wenige Sänger, denen die Natur einen "Streich" gespielt hat um ihnen die hellen Stimmen zu erhalten. Doch mehr und mehr dieser Sänger treten durch gezieltes Stimmtraining in der Öffentlichkeit in den Vordergrund. Dennoch bleiben sie Exoten, die man in England, den USA und vielleicht Australien die barocke Opernbühne gönnt. Mehr aber auch nicht. In der Regel treten diese Sänger neben der barocken Oper lediglich als Konzertsänger auf, in denen sie von einem erstaunten Publikum "begafft" werden. In Europa tut man sich da noch schwieriger.

 

Oftmals werden Sopranisten und Altisten als Counter- Tenöre bezeichnet. Das ist richtig und doch zugleich nicht richtig. Den Begriff Counter- Tenor (Gegen- Tenor) gab es schon zur damaligen Zeit im 17. und 18. Jahrhundert. Doch nie wurde ein Kastrat mit dieser Bezeichnung in Zusammenhang gebracht, geschweige denn als Counter bezeichnet. Warum? Weil das Wort Counter- Tenor das Wort Tenor beinhaltet. Und ein Tenor war immer ein ganzer Mann. Man sprach also den Kastratensängern die Männlichkeit durch den Verlust der Hoden ab.

 

Heute hingegen möchten sich die heutigen wahren Sopranisten und Altisten ebenfalls nicht als Counter- Tenor bezeichnen lassen, singen sie ihre Partien und Arien doch nur mit der reinen Kopfstimme, während der Counter- Tenor in den Stimmregistern wechselt. Die höhe singt er mit der Kopfstimme, während er die Tiefe mit der vollen Bruststimme singt. Das macht kein wahrer Sopran oder Altist. Noch lange bevor die Kastraten die Kirchenchöre und Opernbühnen für sich erobern konnten, gab es Sänger in Spanien, die dank ihrer Kopfstimme die Sopran- und Altstimmpartien der Kirchen  da Frauen zu dieser Zeit nicht in der Öffentlichkeit, und schon überhaupt nicht in den Kirchen, singen durften, geschweige denn Auftreten. Diese spanischen, männlichen Sänger nannte man "Spangoletti". Man glaubt, dass der Gesang der "Spangoletti" mit dem der heutigen Sänger vergleichbar ist.

 

Der Klang des männlichen Sopranstimme ist nicht der Klang einer Frauenstimme, auch wenn häufig der Kastrat in Frauenrolle debütierte. Die Stimmlage dieser Sänger ist die VERBINDUNG zwischen der Stimmlage des Mannes und der Stimmlage der Frau.

 

Männliche Sopranisten und Altisten sind wahre Stimmkünstler, ja, einige sogar Stimmakrobaten.

Aber nicht nur im Sopranfach ist Rocco Cantorelli zuhause.  Operetten- und Musicalgesang singt er mit der Tenorstimme, kann seine Stimme so abdunkeln, dass sie bis hin zur baritonalen Mittellage gelangt. Rocco Cantorelli hat die Gabe seine Stimme so verstellen zu können, und hier kommt ihm seine hohe Sprechstimme sehr zu Gute, dass er häufig auch Kinderstimmen für Shows und Aufnahmen imitieren kann.

Cantorelli´s Stimme hat eine ganz eigene Klangfarbe. Sie wechselt auch ganz nach dem Repertoire, welches er singt. Aber eines ist unbestritten: Rocco Cantorelli verfügt über eine sehr kraftvolle Stimme, die er sehr gut zu führen versteht. Das versetzt so manchen Zuhörer in Erstaunen!

Während seine Sopranstimme alleine nur mit der Kopfstimme gesungen wird, so kann er auch seine Bruststimme wunderbar zum sogenannten Belten hinaufführen. Selbst in den hohen Tönen klingt seine Stimme leicht und nicht gepresst.